Reinigung

Aus ProbeWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Danke an Jack Red im Probetech Forum!

Einleitung

Hier möchte ich mich jetzt mal der richtigen Pflege unserer Schätze widmen, und damit meine ich jetzt nicht die Freundin oder den Freund. Ich bin darauf gekommen, weil viele mich bei meiner Autovorstellung in einem anderen Thread auf den Glanz meines Wagens angesprochen haben. Daher jetzt mal hier ein paar Tipps, Tricks, Links und mehr.

Natürlich bleibt es bei einem solchen Thema nicht aus, dass da jeder so seine ganz eigenen Vorstellungen hat und jeder auf seine Weise bestimmt schon gute Möglichkeiten herausgetüftelt haben mag, was gute Pflege des Wagens angeht. Ich selbst habe eine Menge Spaß daran, Autos zu polieren, zu versiegeln und das Maximum an Glanz heraus zu holen. Durch meine ehemalige Tätigkeit als Autoverkäufer konnte ich in der Werkstatt bei unseren Aufbereitern noch zusätzliche Erfahrungen sammeln.

Ich gebe jetzt daher hier mal wieder, wie ich bei der Pflege vorgehe, vieles davon benötigt kein Fachwissen, aber: Ein bisschen Geduld, denn mit einmal "Lappen" drüber ist es nicht getan. Dafür wird man mit einem lang haltenden Glanz entlohnt, man darf nie vergessen: Ein richtig hergemachtes Auto bringt oftmals genau so viel wie Tuningmaßnahmen, denn steht er glänzend und voller Farbintensität da, dann sind staunende Blicke noch sicherer. Zumal ist bei älteren Autos die Pflege und Konservierung noch wichtiger als bei Neuwagen, da geht es auch um eine Art "Prophylaxe", also dem Schutz für die Zukunft.

Die Grundreinigung von Außen

Zuerst einmal folgendes: Man muss nicht zu teuren Mitteln greifen, denn nicht selten sind diese Mittel rausgeworfenes Geld, bzw. gleiche Produkte gibt es auch von weniger bekannten Herstellern, einfach mal auf die Inhaltsangaben achten. Dennoch gibt es bei einigen Bereichen in der Tat enorme Unterschiede, gerade im Bereich Politur. Ich schwöre seit langem auf die Produkte von "Meguiar`s" aus den USA. Ein wenig teurer zwar, aber dafür halten sie sehr lange, sind ergiebig und bei richtigem Gebrauch somit auf Dauer sogar günstiger als viele Billigprodukte. Mehr Informationen zu den Produkten gibt es in deutscher Sprache auf Meguiars.ch, die original Seite ist zu finden unter Meguiars.com.

Für die Grundreinigung aber reicht folgendes: Einen 10 Liter Eimer lauwarmes Wasser nehmen, einen Schuss Spülmittel von Mami da rein und ggf. noch einen Teelöffel Essig (keine Essig-Essenz). Nun einen Mikrofaserschwamm nehmen, der verkratzt den Lack nicht, gibt es in jedem guten Supermarkt. Wichtig: Den Schwamm regelmäßig säubern, damit keine einmal in ihm sitzende Dreckpartikel kleine Kratzer in den Lack machen. Und ebenfalls wichtig: Nicht in der prallen Sonne rumhantieren, so schnell wie das Flecken gibt, kannst Du gar nicht hinterher ledern. Zumal heißer Lack es nicht mag, wenn er schlagartig durch Wasser abgekühlt wird.

Um Insekten vom Lack zu entfernen, gibt es vor der Grundreinigung noch eine preiswerte Möglichkeit: Glasreiniger, für 99 Cent aus dem Discountmarkt, auch für den Lack. Einsprühen, etwas warten, ggf. mit einem kleinen Schwamm bearbeiten und dann alles mit dem Spülwasser säubern. Abledern sollte bekannt sein, immer schön das Leder auswringen und sauber halten. Je besser die Grundreinigung, desto besser das Endergebnis. Bitte auch die Reifen an den erreichbaren Stellen reinigen, dazu später mehr.

Zu den Felgen: Bremsstaub sollte man regelmäßig entfernen, dann bleibt die Felge auf Dauer sauber und verwittert nicht, weil sich der Staub in den Klarlack fest brennen kann. Ideal helfen kann auch hier wieder Fensterreiniger oder auch Kunststoffinnenreiniger. Des weiteren kann man die Felgen mit Alu-Politur aus der Tube wunderbar auf Dauer gegen Einbrennen von Staub versiegeln, ob nun lackierte oder Chrompolierte Felgen. Auch vor Streusalz und anderen Einflüssen schützt das Zeug. Mopedfahrer knallen sich sogar Melkfett auf die Felgen und polieren das Zeug ordentlich ein... soll angeblich Wunder wirken, habe das aber noch nicht probiert.

Eine Lack-Grundreinigung

Der folgende Hinweis dient nur dem einmaligen Grundreinigen des Lacks mit Schleifpolitur. Das macht man allenfalls einmal in 2 oder 3 Jahren, wenn es noch nie gemacht wurde (was ziemlich sicher ist), dann wird man nach erledigter Arbeit denken, man würde ein Wunder erleben, der Lack sieht teilweise danach aus wie gerade frisch aufgetragen. Es ist absolute Vorsicht geboten bei solchen Aktionen, denn zu viel aufgetragen und falsch auspoliert KANN der Lack dauerhaft Schaden nehmen. Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich von "Sonax" den Lackreiniger und trägt selbigen auf den frisch gereinigten Lack auf. Grundsätzlich gilt: Nehmt hierzu frisch gewaschene Frottier-Handtücher, die haben aufgrund ihrer Fasern den Vorteil, zusätzlich zu polieren. Ich habe immer an die 6 Handtücher frisch gewaschen zur Hand.

Also den Lackreiniger mit einem Handtuch auftragen und mit einem anderen nach einigen Minuten mit kreisenden Bewegungen in Ruhe und mit Ausdauer auspolieren. (Wir erinnern uns vielleicht noch an "Karate Kit": "Kreisen, Daniel Sun, kreisen!"). Für solche Fälle kann man aber auch eine Billigpoliermaschine nehmen, nur darauf achten, dass der Lackreiniger auch überall angetrocknet ist (Fingertest machen), sonst schmiert das wie Sau. Wer sich etwas mehr zutraut, der (die) greife zur Nasschleifpolitur, Informationen dazu gibt es unter anderem auch hier. Wichtig: Bei solchen Mitteln kommt man mit der Billigpolirmaschine aus dem Baumarkt nicht wirklich weit, da muss schweres Gerät her. Bei ebay gibt es da immer faire Angebote.

Bestellen kann man die unter anderem auch hier, preiswerter gehen natürlich auch. Für viele ist das eine reine Glaubensfrage: Wo der eine mit so einem Billigding aus dem Baumarkt auskommt, schwört der andere auf schweres Gerät mit viel Kraft und ordentlichem Gewicht. Ich gehöre zu letzteren, mit den schweren Teilen kommt man besser an den Lack, so mein subjektiver Eindruck.

Wichtig ist eben wirklich, dass man mit Schleifpolituren sorgsam umgeht, gerade bei Nassschleifpolitur. So eine Aufbereitung kann unter Umständen 2 - 4 Stunden am Stück in Anspruch nehmen, aber es lohnt. Kleine Kratzer verschwinden und der Tiefenglanz kommt so richtig zurück. Zur Sicherheit nicht zu viel nehmen und nicht zu lange mit der Maschine an einer Stelle rumdameln, sonst wir der Lack heiß und die Politur kann sich einbrennen. Maschine auf kleine Drehzahl einstellen (eben das kann man z.B. bei Billigmaschinen gar nicht erst!)

Und nun das Polieren selbst

  • Dazu existiert ein eigener Artikel: Polieren

Gummiteile, Reifen und mehr

Ist der Lack so weit in Ordnung, kann man sich an die Kleinarbeit außen machen. Ich verpasse meinen Reifen erst mal eine Kur, 1 mal alle 2 Wochen gibt es "Meguiar`s High Gloss", eine Art violett farbenes Gel für die Reifen. Einmal auf die frisch gereinigten Gummis aufgetragen und Du hast einen seidenmatten, wirklich langanhaltenden (auch nach Autowäschen) Glanz, zu dem tiefschwarz die Pneus. Das beste: Das Zeug lässt die Reifen nicht verwittern, wie andere Mittel (Reifenschaum z.B.), was sich bei Regen in so ekeligen Sabberstreifen runterwäscht. Des weiteren kann man mit dem Gel auch Kunstoffteile aufbereiten, die glänzen wie frisch aus der Kunststoffpresse, hammer genial! Dichtungen und Gummi bitte nur mit Vaseline bearbeiten, einfärben kann man bestens mit Schuhcreme in farbig.

Motorreinigung

Um den Motor auf Vordermann zu bringen, empfiehlt sich für die bekannten, gelben Flecken auf Ventildecken der Einsatz von Katlreiniger (ca. 4 Euro im Baumarkt) bzw. Bremsenreiniger, der verfliegt sofort und reinigt wirklich intensiv. Wahlweise schwören einige auch auf Backpulver mit ein WENIG Wasser, welches man mit einem Rauhschwamm aufbringt und kreisend poliert bis alles sauber ist. Von Zeit zu Zeit (gerade im Sommer) sollte man alle Stecker abziehen, kurz "WD 40" einsprühen und wieder einstecken, das verdrängt Feuchtigkeit und löst Oxidationen. Man glaubt gar nicht, was saubere Kontakte nach so einer Kur für Auswirkungen auf Leistung, Laufruhe und Verbrauch haben können, ist halt ein Zusammenspiel von allem.

Und nun der Innenraum

Polster: Grundreinigen mit einer mittelweichen Bürste und ein wenig Polsterschaum. Einreiben mit feuchtem Schwamm, 5 Minuten warten und mit Frottiertuch ausrubbeln. Natürlich vorher ordentlich absaugen, ist klar. Mit Teppich geht man genauso vor. Mit Kunststoffreiniger (super ist der aus dem Aldi, gibt es immer mal wieder im Set mit Politur, Tuch, Schwamm für 5,99 Euro) das Cockpit einsprühen und einwirken lassen, anschließend drüber wischen, am besten mit Glasreiniger nach putzen. Das Zeug holt den letzten Nikotin und Siff aus dem Plastik, genial. Kunststoff kann man bestens mit dem Reifenglanzgel von Meguiars zum Glänzen bringen, bitte NICHT aufs Lenkrad schmieren, das rutscht Euch unter den Pfoten weg. Leder mit Schuhcreme behandeln, anschließend mit normaler Autopolitur vorsichtig nachbearbeiten.

Fazit

Wie Eingangs erwähnt: Jeder hat bestimmt schon so sein Methoden gefunden, den Wagen zu reinigen und zu pflegen. Manchen mag das hier aufgeschriebene auch zu viel Aufwand sein, das muss jeder selbst entscheiden, mir macht die Pflege meines Wagens eine Menge Spaß, vor allem wenn man vor dem Ergebnis steht und "Pipi" in den Augen hat vor lauter Glanz. Das, was ich hier aufgeschrieben habe, kann natürlich noch beliebig ergänzt werden, würde ich in jedes Detail gehen, dann hätte der Thread hier biblische Ausmaße. Also: Ich wünsche viel Spaß beim polieren, wenn jemand Lust hat: Einfach mal bei mir treffen (Kreis Gütersloh) und eine Putz-Convention starten, ich schmeiß auch den Grill an, Bier gibt`s auch. Mehr als 4 Autos passen allerdings nicht neben einander auf meinen Hof. In diesem Sinne:

Gut Glanz!